Haus auf dem ehemaligen Werksgelände der Intercamp Fertigung eingestürzt

25.01.2022 21:53
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Haus auf Intercamp-Gelände stürzt ein

Zu DDR-Zeiten wurde in Bellwitz der legendäre Campingwohnanhänger gebaut. Ist das Areal ein Spekulationsobjekt?

Von Constanze Junghanß
Plötzlich hat es laut gekracht. Einwohner von Bellwitz sind vor wenigen Wochen eines morgens gegen 4.30 Uhr durch unerklärlichen Lärm aus dem Schlaf geschreckt worden. Eine Bellwitzerin erzählt, dass es mächtig gerumst und geknallt hätte. Zuerst sei gar nicht klar gewesen, was passierte. Mit dem eintretenden Tageslicht zeigte sich das Malheur: Ein unbewohntes Gebäude – wohl eine Art Scheune - auf dem Gelände der ehemaligen Oberlausitzer Stahl- und Fahrzeugbau (Ostafa) GmbH auf der Straße "Alter Schulweg" war eingestürzt. Verletzt wurde niemand.

Von 1973 bis 1988 wurde auf dem seit vielen Jahren verlassenen Gelände der kultig-legendäre Campingwohnanhänger "Intercamp" gebaut. Die Zeiten sind längst Geschichte. Nach der Wende wandelte sich der ehemalige "Volkseigene Betrieb" - kurz VEB – zwar noch in eine GmbH um und überstand auch die erste Zeit. 1993 kam jedoch das Aus. Seitdem steht das Gelände leer. Nach Informationen von Einheimischen soll das Ostafa-Areal einem Türken gehören. Sie vermuten, dass mit der Fläche spekuliert wird. Ein ortsansässiges Unternehmen wollte die Ostafa kaufen und bewirtschaften. Für das Areal mit dem abrissreifen Gebäude jedoch habe der Eigentümer 70.000 Euro verlangt, heißt es von Unternehmerseite. Weitere Kaufinteressenten habe es ebenfalls gegeben, die jedoch von dem hohen Preis zurück geschreckt wären.

Großer Schuttberg
Der Leerstand inklusive der fehlenden Sanierung hat nun einem der Gebäude nahe der Straße offenbar den letzten Rest gegeben. Die desolaten Mauern brachen ein. Nur noch ein Schuttberg blieb übrig. Anrainer erzählen, dass die Stadt Löbau nach dem Zusammenbruch aus Sicherungsgründen den Rest des Gebäudes abreißen ließ. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass Gebäudeteile auf die Straße fallen. Die Bellwitzer ärgern sich über den Schandfleck, für den es augenscheinlich aktuell keine Lösung gibt. Von weiteren Kaufinteressenten jedenfalls ist den Einheimischen nichts bekannt. Dabei wäre ihnen wichtig, dass wenigstens der große Schuttberg in absehbarer Zeit vom Eigentümer beräumt wird.


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